Raizels Gaming-Kolumne und Kurzreviews

  • Dynasty Warriors Origins

    Was soll man sagen? Der aktuellste Mainline-Titel der Serie macht vieles richtig - und vieles wird extrem kontovers sein. Das Spiel macht unglaublich viel Spaß. Sich auf riesigen Schlachtfeldern zu befinden, gerade in den großen Massenschlachten zusammen mit dem Klang der Kriegstrommeln, ist ein geiles Gefühl - erst recht, wenn man tausende Gegner niederschnetzeln kann. Die Verbesserungen des Kampfsystems sind sehr gelungen und das Spiel fühlt sich nicht mehr nach kopflosem Button Mashing an. Die Inszenierung ist ebenfalls sehr gut gelungen und es ist immer wieder eine Freude, eine der turbulentesten und interessantesten Epochen der chinesischen Geschichte zu erleben.

    Das Spiel hat aber nicht nur ein, sondern gleich zwei große ABER: Einerseits gibt es keinen richtigen "Free Mode" mehr, bei dem man sich aussuchen kann, welche Schlachten man bestreiten möchte, um somit ggf. seinen Charakter durch Grinding zu leveln. Andererseits spielt man wirklich nur noch einen einzigen Charakter - wenn auch mit mehreren Waffen und deren Movesets. Bei einer Reihe, in der es sonst bis zu 100+ spielbare Charaktere mit Unique Movesets gab, ist das durchaus ein erheblicher Wermutstropfen - gerade, wenn man bereits seine Lieblingscharaktere hatte, auf die man sich gefreut hat. Ob das wirklich sehr gute Gameplay das kompensieren kann, dürfte im Auge des jeweiligen Spielers liegen. Zumindest für mich ist das umso bedauerlicher, weil dadurch einerseits Replayability verloren geht und andererseits, weil Dynasty Warriors Origins wirklich eine Origins Story ist, in der diverse Charaktere der Serie nicht vorkommen und man daher ohnehin schon ein beschränktes Character Roster hätte.

    Das Spiel hat die Vorwehen der Ära der Three Kingdoms (220 bis 280) - eine der interessantesten Epochen der chinesischen Geschichte (Romance of the Three Kingdoms ist nicht umsonst eine der vier traditionellen chinese classics) - als Setting und begleitet die drei großen Kriegsherren Cao Cao (Wei), Liu Bei (Shu) und Sun Jian (und dessen Nachfahren; Wu). Den Anfang macht die Entstehungsgeschichte der Yellow Turban Rebellion an (184). Das Spiel mündet in einer der ikonischen Schlacht von Chibi (Red Cliffs; 208 - wurde in einem sehr sehenswerten (gleichnamigen) Monumentalfilm von John Woo verfilmt) - weshalb leider auch diverse der ikonischen Schlachten der Serie fehlen, bspw. die Schlacht um die Wuzhang Plains, die Schlacht um Hefei Castle oder die Schlacht in Yiling. Auch fällt die gesamte Ära der drei Königreiche weg sowie die Mündung in die Jin-Dynastie.

    Im Großen und Ganzen ist Koei mit dem Spiel bislang aber ein überraschend guter Ableger gelungen, der qualitativ im Vergleich zum Rest der Serie stark zugelegt hat. Der Gameplayloop mit dem Kampfsystem, das man in etwa als Hybrid zwischen Hack 'n Slay und Character Action Game bezeichnen kann, macht einfach unfassbar viel Spaß. Dynasty Warriors war immer eher eine 7/10 guilty pleasure, die durch den mad fun der Massenschlachten punkten konnte. Origins bekommt von mir allerdings - dank den qualitativ hochwertigen Verbesserungen - eine 8/10.

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  • The Legend of Zelda: The Missing Link

    Ich hatte mir ursprünglich als Neujahresvorsatz vorgenommen, endlich einmal alle der besser gemachten Ocarina of Time ROM Hacks durchzuspielen. Daraus geworden ist bislang leider wenig, da ich bislang nur The Missing Link - ein relativ kurzer (3 bis 4 Stunden) ROM Hack, der technisch gesehen aber sehr gut gemacht ist und durchaus von Nintendo selbst stammen könnte (das ist bei dem Team hinter dem ROM Hack allerdings auch kein Wunder) - spielen konnte. The Missing Link behandelt hierbei die Geschichte zwischen Ocarina of Time und Majora's Mask:

    Die Kokiri haben den Schutz des Deku Tree verloren und wurden von einem Dämon ihrer Feen beraubt. Link hat die Aufgabe, den Dämon zu verfolgen und die Feen zu befreien. Hierbei geht es von einer völlig veränderten Versionen der Kokiri Village, durch eine sehr verzerrten Version der Lost Woods, weiter durch ein verfluchtes Dorf bis hin zu einem ausgehöhlten Deku Tree. Der (leider einzige) Dungeon ist wirklich sehr gut gemacht und nutzt als Dungeon-Item eine Sanduhr, durch die sich die Zeit verzerren lässt. Dazu kommt ein Custom Boss. Garniert wird das ganze mit Custom Musik - gerade die Musik für die Deep Woods sorgt für eine sehr melancholische Stimmung:

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    Spielerisch ist der ROM Hack schlichtund ergreifend mehr Ocarina of Time, ohne qualitative Einbußen hinzunehmen. Ich kann daher jedem, der ein Fan von Ocarina of Time und/oder Zelda ist, wärmstens empfehlen sich mit Emulation und ROM Hacks zu befassen - insbesondere, weil es diverse gute ROM Hacks gibt, also eigenständige full-length (!) games. Missing Link stellt hierbei einen fantastischen Einstieg dar, weil der ROM Hack kurz ist und dadurch, dass er die Lücke zwischen Ocarina of Time und Majora's Mask behandelt, familiär genug.

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  • The Legend of Zelda: Ocarina of Time

    (Ship of Harkinian (PC-Port) inkl. OoT Reloaded Texture Pack und Dark Malon Character Mod)

    Was soll man zum besten Spiel aller Zeiten noch sagen? Das Spiel ist eine "Over 9.000" out of 10 und hat seinerzeit neue Standards in Sachen Gameplay, Worldbuilding und Grafik gesetzt. Das Spiel ist mit Leichtigkeit eine der besten Umsetzungen des sog. Monomyth, erzählt eine fantastische Story und hat Gaming nachhalting - insbesondere durch das sog. Z-Targetting - geprägt. Die Dungeons sind bis heute ikonisch und berüchtigt (insbesondere der Water Temple) und der Soundtrack von Koji Kondo einer der besten Gaming Soundtracks aller Zeiten. Selbst "Vanilla" ist das Spiel heute noch besonders, was dem Spiel allerdings unendliche Replayability verleiht ist der Randomizer: also die Randomization von bspw. Items und Entrances bis hin zu Buttons und mehr, was den Spieler dazu zwingt, das Spiel auf einer stets neuen Art und Weise zu absolvieren.

    Fokus legen möchte ich hier insbesondere den PC-Port Ship of Harkinian, der zuletzt in seiner Version 9 erschienen ist. Zusammen mit den diversen QoL-Features, die der Port liefert, zusammen mit (U) HD Texture Packs wie OoT Reloaded und weiteren Funktionen wie einem Audio Editor (in Kombination mit dem gängigsten Sound Pack Darunia's Joy), der einem sämtliche Songs und Töne im Spiel randomizen lässt, transformiert Ship of Harkinian Ocarina of Time in ein recht modernes Spiel. Zu den QoL-Features gehört bspw. eine free camera, moderne Controller-Unterstützung u.a. mit Gyro Control, 16:9 Support und vieles mehr. Besonders cool ist natürlich der integrierter Randomizer, der mir persönlich schon hunderte, wenn nicht sogar tausende Stunden an Spielspaß bereitet hat. Das einzige, das man mitbringen muss, ist eine eigene ROM von Ocarina of Time.

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  • Dead Island 2

    Das Spiel würde ich nicht unbedingt als Horror-, sondern eher als Action-Titel bezeichnen. Das Spiel hat auch diverse Schwächen. Mit dem Humor, den man wohl irgendwie als hyperdekatenden Zoomer Trashfluencer Humor bezeichnen kann, muss man klar kommen - zumindest ist er bei Weitem nicht so penetrant wie bspw. der Humor in Borderlands 3. Auch das Balancing ist mitunter ein wenig whacky. Teilweise hat man's mit der Anzahl der Zombies durchaus übertrieben und teilweise sind auch die environmental effects zu übertrieben. Die Investigation Sequences werden auch irgendwann eher lästig anstatt spaßige Pseudo-Detektivarbeit.

    Auf der anderen Seite macht's unfassbar viel Spaß, die Zombies auseinanderzureißen. Der Gore Splatter und das Body Dismemberment sind erstklassig. Dazu kommen die schönen crunchy Soundeffekte - gerade, wenn man einen Zombie headshottet und der Schädel in einer Blutfontäne explodiert. Das ist besonders schön ansehnlich, wenn man bei Kills ab und zu Zeitlupenmomente bekommt, die erst recht bei vielen explodierenden Zombies und dem dadurch bedingten massiven Gore Splatter eine makabre Schönheit ausstrahlen.

    Positiv hervorheben möchte ich den Haus-DLC, der durchaus schöne Setpieces enthält - gerade der The Deeper Club und das Waldareal mit dem Diner. Die in Latex gekleideten Zombies und Charaktere sind zudem auf eine seltsame Weise ästhetisch. Alles in Allem würde ich das Spiel aber eher als Guilty Pleasure bezeichnen. Müsste ich dem Spiel eine Hausnummer geben, wäre es wohl irgendetwas um eine 7,5/10.

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  • Positiv hervorheben möchte ich den Haus-DLC, der durchaus schöne Setpieces enthält - gerade der The Deeper Club und das Waldareal mit dem Diner. Die in Latex gekleideten Zombies und Charaktere sind zudem auf eine seltsame Weise ästhetisch. Alles in Allem würde ich das Spiel aber eher als Guilty Pleasure bezeichnen. Müsste ich dem Spiel eine Hausnummer geben, wäre es wohl irgendetwas um eine 7,5/1

    Guilty Pleasure triffts in meinem Fall. Ich weiß um die Schwächen des Spiels, aber sie haben mir einfach nichts ausgemacht.

    Die DLCs fehlen mir noch, muss ich bei Zeiten unbedingt mal nachhholen !

    (╯°□°)╯︵ ┻━┻

  • Alan Wake 2

    Auch, wenn ich einige Nitpicks habe: Das Spiel ist unfassbar gut gemacht und quasi ein Must Play für Horror Fans. Das Spiel kann man sich als Mystery/Psycho-Thriller in Spielform vorstellen; es ist auch unfassbar atmosphärisch. Die Inszenierung ist erstklassig und gerade für die Genres, an denen sich das Spiel bedient, Goldstandard. Das einzige, das bzgl. des Character Writing etwas nervt, ist der politische Subtext, der sich eingeschlichen hat. Etwas schockierend dürfte auch sein, dass gerade das Gameplay für mich der schwächste Punkt des Spiels ist. Einerseits nervt das Detektivsystem nach einer Weile, andererseits hätte ich auch auf das Backtracking in Saga's open-world-ähnlichen Teilen verzichten können. Dazu kommt, dass einer der Bosse im Spiel eine so lästige Phase hat, dass ich, weil ich darauf schlicht keine Lust hatte, unverwundbarkeit für diesen Bosskampf aktiviert habe.

    Was ein wenig schade ist, ist, dass das Spiel - trotz der Beliebtheit bei Fans - eher ein "acquired taste" ist und erst vor einer Weile den break even point erreicht hat. Ich kann mir allerdings auch gut vorstellen, dass das gerade im PC-Bereich daran liegt, dass das Spiel zwangsweise an Epic geknüpft ist und damit nicht von Steam als (Verkaufs-) Plattform profitiert. Ich hoffe nur, dass Remedy sowohl die Control als auch die Alan Wake IP ausbauen kann.

    Die Art und Weise, wie New Game Plus umgesetzt worden ist, ist zwar ganz nett, aber wem das Gameplay nicht zusagt, der kann sich für das geringfügig verlängerte True Ending auch ein yt-Video ansehen anstatt noch einmal rund 15 Stunden in das Spiel zu investieren. Zusätzlich dazu - und auch zu einem etwaigen Sequel - kommt die Kontroverse darum, dass Alan nicht mehr der Held im eigenen Spiel ist. An der Kontroverse ist leider - gerade aufgrund des Gameplays (Saga's "Level" sind eher open-world-mäßig gestaltet und fressen daher einfach mehr Zeit als Alan's deutlich mehr linear gestaltete "Level") und des True Endings des Spiels - durchaus etwas dran. Müsste ich dem Spiel eine Hausnummer geben, würde das wohl in etwa auf eine sehr gut gemeinte 8,5/10 hinauslaufen.

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  • Dazu kommt, dass einer der Bosse im Spiel eine so lästige Phase hat, dass ich, weil ich darauf schlicht keine Lust hatte, unverwundbarkeit für diesen Bosskampf aktiviert habe.

    Erzähl mir mehr, gerne im Spoiler, welcher Boss, welche Phase? Kann mich irgendwie nicht mehr dran erinnern, irgendwo zu hängen.

    dass das gerade im PC-Bereich daran liegt, dass das Spiel zwangsweise an Epic geknüpft ist

    Und u.U. die Tatsache, dass es anfangs keine physische Konsolenversion gab.

    der kann sich für das geringfügig verlängerte True Ending auch ein yt-Video ansehen anstatt noch einmal rund 15 Stunden in das Spiel zu investieren

    100%, hab Platin im ersten Durchlauf geholt, danach war auch gut.

    (╯°□°)╯︵ ┻━┻

  • Bei Alan Wake 2 habe ich jede Sekunde genossen. Mir ist das Backtracking gar nicht aufgefallen. Liegt aber daran, dass mich das Game eingesaugt hat. Die Atmosphäre, die Grafik, die Story, einfach alles hat meinen Nerv mit voller Wucht getroffen!

    Boa, was bin ich jetzt schon auf Control 2 und Max Payne Remake gehypet!

    RTX 5090

    RYZEN 7 9800X3D

    ASUS ROG STRIX B650E-F

  • Black Myth: Wukong

    Es gibt diverse Teile an dem Spiel, die ich absolut liebe. Es gibt aber leider auch einige Abschnitte, die frustrierend sein können. Das liegt insbesondere daran, dass sich der Schwierigkeitsgrad tlw. ein wenig inkonsistent anfühlt. Der Großteil der Gegner ist sehr gut gestaltet. Es gibt jedoch auch einige Gegner, die dezent ätzend sein können - gerade bei der Länge einiger Bosskämpfe. Das ist m.E. aber auch die einzige Schwäche des Spiels. Das Spiel sieht ansonsten phänomenal aus; bei Nutzung von Frame Generation ist Input-Lag allerdings spürbar. Das Kampfsystem macht Spaß und man hat dank einer Vielfalt an Skills auch viele Handlungsmöglichkeiten.

    Ansonsten überzeugt das Spiel in allen Bereichen: Die Inszenierung ist perfekt. Das Spiel sieht genauso aus, wie ich mir chinesische Mythologie vorstelle - gerade in den wäldlichen Bereichen. Die Natur ist unfassbar gut dargestellt, die Tempelanlagen sind atemberaubend, die Charaktere, Bosse pp. sehen umwerfend aus. Das Spiel hat zudem auch eine sehr gute Story, bei der man jedoch berücksichtigen muss, dass ihr einge typisch (antik-) chinesische Erzählweise zugrunde liegt. Die Musik - und insbesondere die Musikvideos zwischen den Kapiteln - ist sehr gut - gerade im zweiten Kapitel ist die Musik mit dem Sanxian (das, was sich in Japan später zum Shamisen entwickelt hat) ziemlich cool. Der Mix zwischen Design, Musik und der graphical fidelity des Spiels sorgt dafür, dass der sehr lineare Aufbau des Spiels (und damit Beschränkungen bei hidden secrets) kaum auffällt.

    Abseits von einigen frustrierenden Passagen hat mir das Spiel insgesamt sehr gut gefallen. Auch, wenn es eigentlich nicht ins Gewicht fallen sollte: Es ist zudem ein komplettes, ohne erhebliche Probleme funktionierendes Spiel auf AAA Niveau ohne Nebenkosten für 60 EUR. Für das erste Spiel eines chinesischen Entwicklers aus einem (Heimat-) Markt, der sonst von mobile Gaming oder Gaming in Internet-Cafés bestimmt wird, ist das Spiel daher ein herausragender Erfolg. Für mich ist das Spiel eine 9,5/10.

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    Es ist fast schon sträflich, dass das Forum ein Dateilimit von 10 und ein Dateigrößenlimit von nur 2 MB hat. Das Spiel bietet so viele unfassbar fantastische Vistas. Ich könnte hier mit Leichtigkeit hunderte Screenshots posten, die die atemberaubende Landschaft und die beeindruckende Architektur darstellen. Kapitel 1 des Spiels bietet die mitunter schönsten Wälder, die ich je in einem Spiel gesehen habe. Kapitel 3 bietet beeindruckende Tempelanlagen und die mitunter schönsten Schneelandschaften der Videospielgeschichte. Kapitel 4 bietet ein beeindruckendes, verworrenes Höhlengeflecht, das in einem wundervollen Tempelkomplex endet. Kapitel 5 bietet eine fantastische Gebirgslandschaft, die durch Magma gekennzeichnet ist. Jemand, der auf Virtual Photography steht, kann hunderte von Stunden in dem Spiel verbringen.

  • Stellar Blade

    Zusammen mit Black Myth: Wukong mein GOTY 2024. Das Spiel hat mich zwar nicht mit demselben Gefühl zurückgelassen wie Meisterwerke wie The Legend of Zelda: Ocarina of Time oder Majora's Mask oder NieR Automata, ist aber trotzdem ein fantastisches Spiel und bekommt von mir "nur" eine 9,5/10. Als erste große Produktion von Shift Up reiht sich das Spiel in sehr gute Erstlingswerke wie das vorbenannte Black Myth ein. Dass Entwickler, die sonst nur Gacha Games entwickeln, den Gewinn daraus für sehr gute Single Player Games nutzen, darf sich m.E. gern zum Trend werden.

    Charaktere/Story: Die Story ist zwar auf keinem Fall auf dem selben Level wie Ausnahme-Ereignisse à ka NieR Automata, aber dennoch solide und deutlich besser als das, was man sonst im weichgespülten AAA-Bereich sieht. Man merkt der Story zwar an, was als Inspirationsquelle diente, das ist m.E. aber gar kein Problem. Die Charaktere könnten besser geschrieben sein, erleben ihrerseits ihrerseits aber ausreichend Character-Progression. Das ist zwar aufgrund der relativ kurzen Länge des Spiels nicht auf dem Level, das ein NieR Automata mit seinen fünf Walkthroughs zum best ending aufbauen kann, aber dennoch ausreichend, um die wichtigsten Charaktere gut genug darzustellen. Eve - also der spielbare Hauptcharakter - selbst ist leider - aufgrund ihrer Herkunftsgeschichte - wie ein weißes Blatt konzipiert und kann daher ein wenig langweilig wirken. Das wirkt leicht paradox, weil einer der Antagonisten der wohl am besten geschriebene Charakter im Spiel ist.

    If you know, you know...

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    Spielwelt: Die Spielwelt ist glücklicherweise keine "big empty open world", sondern unterteilt in mehrere lineare und zwei große offene Zonen. Wer Respawn's Star Wars Spiele gespielt hat, wird sicherlich wissen, was ich meine. Ich persönlich bin ein sehr großer Fan dieser Design-Entscheidung, weil Entwickler diese Zonen deutlich besser kuratieren kann und der Gameplayloop daher keine größeren Pausen erlebt. Diese Designentscheidung sorgt auch dafür, dass diese kuratierten Zonen deutlich detailverliebter sind als große open worlds. Xion wirkt daher m.E. bspw. deutlich realistischer als ein Night City das könnte. Das Problem ist jedoch, dass man schon merkt, wann Sony als Publishing-Partner eingestiegen ist, da sich die offenen Areale zu sehr ähneln und das Spiel in der Hinsicht mehr Abwechslung vertragen könnte.

    Gameplay: Der Hauptbestandteil des Spiels dürfte auf jeden Fall das sehr gut gelungene Kampfsystem sein. Dieses fühlt sich deutlich mehr nach Hack 'n Slash Spielen wie Devil May Cry oder Bayonetta an, die Prise Dark Souls mit den Parry- und Dodge-Möglichkeiten hebt das Kampfsystem aber auf ein neues und sehr spaßiges Level. Gerade die Fähigkeiten, die man im Spielverlauf freischaltet, können das Kampfsystem stylish as f*ck machen. Dazu gehört bspw. auch Vergil's signature move. Neben dem Kampf liegt der Hauptfokus des Spiels auf exploration. Hierbei gibt es erfreulicherweise auch diverse Jump 'n Run Passagen, die für frischen Wind sorgen. Allgemein versucht Stellar Blade, für einen guten Gameplay-Mix zu sorgen. Zwei Level in dem Spiel erinnern bspw. sehr deutlich an Dead Space. Alles in Allem ist Shift Up mit Stellar Blade ein unfassbar gutes Spiel gelungen - zumindest ein so gutes Spiel, dass ich rund 400 Stunden in das Spiel gesteckt habe, um (einschließlich mehrerer New Game +) sämtliche Kosmetika zu sammeln.

    Screenshots

    Ebenso wie in Black Myth: Wukong kann man - auch dank dem gutem Photo Mode - in Stellar Blade hunderte Screenshots anfertigen - wenn auch vielleicht aus anderen Gründen. Das Spiel bietet jedenfalls - auch abseits von Eve - ausreichend Eye Candy, ist aber selbstverständlich auf Eve und die Vielzahl an Kosmetika, die man im Spiel findet, fokussiert. Dank Mod-Support in der PC-Version wird die Auswahl an Kosmetika noch deutlich erhöht.

  • Kein Game hat einen größeren Ordner mit mehr Screenshots, als Wukong!

    Die werden mit der Zeit noch hier im Screenshot Thread peu a peu gestreut

    Bei mir sind's Wukong und Stellar Blade. Die Landschaften in Wukong und vor Allem die antik-chinesische Architektur sind wirklich atemberaubend. Ich hoffe sehr, dass sich Entwickler von dem Worldbuilding eine Scheibe abschneiden.

  • So...

    14 Spiele müssen für den Anfang erst einmal reichen. Vielleicht geht's am nächsten Wochenende weiter. Ich habe noch etwas mehr als ein Dutzend Spiele, zu denen ich dank Screenshots pp. noch etwas nachliefern kann. Danach wird's Zeit für neue oder bislang nicht gespielte Spiele. Für ein Spiel müsste ich das Spiel ohnehin noch einmal für bessere Screenshots durchspielen. Ich brauche definitiv mehr Zeit für Gaming. :Hammer:

    Ich hoffe, dass ich im Oktober dazu komme, monatsgetreu diverse Horror-Spiele zu spielen. Zumindest kommt Ende September Silent Hill f und wird hoffentlich als guter Spooktober-Einstieg dienen können.

  • Donkey Kong Bananza

    Ich hab's jetzt endlich geschafft, das Hauptspiel von Donkey Kong Bananza abzuschließen. Das Spiel bietet diverse schöne Spielwelten. Grafik und Performance sind in Ordnung. Die Story ist... weird... und passt nicht wirklich in den Kanon. DK trifft eine junge Pauline und hat die Mission, in den Erdkern vorzudringen und das heilige Banadium zu finden, bevor die Widersacher das schaffen. Als Vehikel für das Gameplay ist die Story völlig in Ordnung. Das Problem: Sie retconned den DK/Mario-Kanon, in Pauline eigentlich die Dame ist, die Mario vor DK rettet. Den meisten Spielern dürfte das aber egal sein, denn der essentielle Part an einem Platformer ist zu 99 % das Gameplay.

    Environmental Destruction ist cool as fuck. Der Akt der ungebremsten Zerstörungswut sorgt für ein wohliges Befriedigungsgefühl. Die Möglichkeit, so viel von der Spielwelt zu zerstören in Verbindung mit den Gameplay-Option und den Transformationen sorgt auch dafür, dass man - outside the box - die vom Entwickler vorgesehenen Lösungsvorschläge umgehen kann. Ich persönlich begrüße es immer sehr, wenn das in Spielen möglich ist. Die Kehrseite: Mitunter kann sich das Spiel devfinitiv zu einfach anfühlen. Das Gameplay ist also grundsätzlich sehr gut, aber das Spiel hat auch Schattenseiten.

    Man merkt leider, dass das Spiel von den Super Mario Odyssey Entwicklern gemacht worden ist. Ich persönlich bin kein Freund davon, hunderte der Main Collectibles in ein Spiel zu packen. Das sorgt - in Kontrast zu bspw. Super Mario 64 - dazu, dass sich die Main Collectible beliebig anfühlt und nicht mehr besonders. Es schreckt mich auch davon ab, das Spiel noch einmal zu spielen. Dasselbe Problem hätte ich bspw. bei Super Mario 64 oder den anderen der älteren 3D Mario Spielen nicht. Dazu kommt, dass sich die diversen Level durch bestimmte Gimmicks auszeichnen. Die sind mitunter schon cool, mitunter aber auch lästig.

    Letztendlich finde ich persönlich auch, dass das Spiel hätte ein wenig kürzer sein können, denn am Ende habe ich diverse optionale Challenges ausgelassen und habe derzeit auch nicht vor, den Post-Game-Content zu machen. Das Spiel ist - zumindest meines Erachtens nach - definitiv nicht perfekt. Von mir bekommt Donkey Kong Bananza daher "nur" eine 9/10.

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  • The Legend of Zelda: Majora's Mask

    "You've met with a terrible fate, haven't you?"

    Majora's Mask ist eines der besten Spiele aller Zeiten und vom Gamedesign her - selbst 25 Jahre nach Release - dank der Timeloop-Mechanik immer noch revolutionär - ein wahres Masterpiece also, eine "over 9.000 out of 10". In Majora's Mask spielt Link ausnahmsweise nicht den typischen Monomyth-Helden, sondern die Rolle eines Heilers - ein Heiler, der das Land und die Seelen seiner Bewohner heilt und vor dem Fall des Mondes retten soll. Hierbei sind wir auch direkt bei eine der größten Stärken des Spiels: Dem Land und seine Bewohner. Majora's Mask spielt ausnahmsweise nicht in Hyrule, sondern in Termina (von Terminal - also passend zur Prämisse des Spiels einem Ort, das nur als Zwischenstopp dient), einem wundervollen und mitunter schaurig schönen Schauplatz. Gerade das düstere Ikana ist eines meiner Lieblingsgebiete nicht nur in Zelda, sondern in Spielen allgemein. Die Fan-Theorien um Ikana ranken sich um Allerlei - bis hin zu Theorien, dass die königliche Familie von Ikana einen interdimensionalen Krieg gegen Hyrule geführt hat.

    Das Spiel dreht sich - anders als andere Zelda-Spiele - hauptsächlich um die Bewoner von Termina und weniger um die Reise des Helden und die Weiterentwicklung in Dungeons. Das Spiel bietet dementsprechen auch (leider) nur vier Main Dungeons - einschließlich einem meiner Lieblings-Dungeons in der gesamten Serie: Stone Tower Temple. Das tut dem Spielspaß allerdings keinen Abbruch, weil es vielmehr darum geht, mit den Charakteren des Spiels zu interagieren und ihre Sidequests zu absolvieren. Gerade Anju & Kafei ist die wohl ikonischste Sidequest der gesamten Zelda-Reihe und auch "Ranch Defense" ist legendär. Man erlebt hautnah die Schicksale diverser Charaktere und wie sie die eigene Panik und Verzweiflung vor dem kommenden Mondfall erleben. Gerade auch Charaktere wie Pamela und ihr Vater sind besonders tragisch.

    Abseits von der Story ist das Gameplay typisches 3D Zelda und damit Top Tier. Hinzu kommt allerdings eine der besten Designentscheidungen, die ich je im Gaming gesehen habe: Transformationsmasken. Die sorgen einerseits dafür, dass das Gameplay sehr facettenreich ist und andererseits für sehr spaßige Arten der Fortbewegung. Gerade Goron Rolling und Zora Swimming sind die besten Fortbewegungsarten in der gesamten Zelda-Reihe - und das selbst trotz Fortbewegungsmitteln wie dem Hover Bike aus Tears of the Kingdom.

    Majora's Mask kann man mittlerweile auf mehrere Arten spielen: Entweder über Nintendo Online auf der Switch (2), per Emulator oder aber in der dekompilierten Version 2Ship2Harkinian (erlaubt die Nutzung des (U) HD Texture Packs MM Reloaded) oder in der rekompilierten Version Zelda64 Recompiled. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten setzen voraus, dass man eine eigene ROM des Spiels mitbringt; für Zelda64 Recompiled habe ich mich für diesen Walkthrough entschieden. Zelda64 Recompiled bietet neben dem Support von (U) HD Texture Packs wie dem von Nerrel auch Modsupport, der u.a. diverse QoL-Features liefert. Dazu kommt auch ein (bislang noch sehr oberflächlicher) Randomizer, Features wie Sword Beams, Gloom Mode und weitere grafischen Verbesserungen. Dank den Mods war es mir u.a. möglich, einen "All Masks Run" in etwa 10 Stunden abzuschließen.

    Wer Majora's Mask "Vanilla" spielen will, dem kann ich Zelda64 Recompiled nur empfehlen - vor Allem, weil weitere Verbesserungen wie eine neue Grafikengine für bessere Texturen oder ein Mario Mask Mod kommen sollen. Der - wie erwähnt: leider sehr oberflächliche - Randomizer ist solide, kann aber bei Weitem nicht mit dem Featureset des herkömmlichen, für Konsole bzw. Emulator gedachten Randomizer von Zoey oder dem phänomenalen OoTMM Randomizer, der Ocarina of Time und Majora's Mask in ein einziges Spiel kombiniert (!!!), mithalten.

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    3 Mal editiert, zuletzt von Raizel (26. August 2025 um 23:31)

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