Dann könntest du auch davon betroffen sein. Ich war vor ca. einem Jahr in so einer Phase und habe mir eingeredet, es läge nicht am Spielen, sondern an der Vielfalt der Spiele. Ich weiß, das hört sich eigenartig an aber es traf bei mir genau den Nagel auf den Kopf. Ich habe mir Spiel um Spiel um Spiel gekauft und keines wirklich ernsthaft begonnen. Nein, viel schlimmer: Ich habe mehrere gleichzeitig begonnen und somit eigentlich den Ernst oder den Inhalt des Spiels gar nicht beachtet.
Also, was war dann mein Ziel? Durch das Spiel zu schwimmen, so schnell wie möglich, damit ich sagen kann: „Jo, ich hab’s durch.“ oder „Ja, ich kenne es.“ Aber so habe ich eigentlich verlernt, was ich vor vielen Jahren so sehr am Gaming geschätzt habe: nicht nur das Spiel zu spielen, sondern auch das Spiel zu erkunden. Es gibt so viele Details, die man übersieht, wenn man mit dem Tunnelblick nur schnell „durch“ will. Details, die einem selbst gar nicht auffallen, sondern die man wieder nur von anderen Usern gelesen hat.
Die Erkenntnis
Wer hat nicht z. B. bei GTA sich jeden Stadtteil oder den Ablauf der Menschen in der City beobachtet? Oder sich so richtig in die Geschichte eingelesen, Geheimnisse aufgedeckt, und ist mit seinem Helden eins geworden? Das alles hatte ich verlernt. Ich bin einfach nur stumpf von Mission A zu B zu C gelaufen und habe den Auftrag erledigt. Keine Genugtuung. Kein Gefühl von: „JAA, ich habe es geschafft.“
Teilweise habe ich mir Freude wieder geschaffen, in dem ich mir ständig was neues kaufte. Hier einen neuen Controller, oder eine alte Konsole und daran geschraubt oder ein PC Teil. Meine Frau habe ich damit auch schon ziemlich in den Wahnsinn getrieben, weil ich ständig neue Ideen hatte Ugly
Da war dann der Punkt, an dem ich mich hinterfragt habe, ob Gaming eigentlich noch mein Hobby ist, oder ob ich es vielleicht besser ganz sein lassen sollte. Ich habe daher eine Zeit lang meine Konsolen nicht beachtet und mich auf andere Themen fokussiert. Aber es dauerte nicht lange, bis ich merkte: Mir fehlt das Zocken.
Der Neustart ohne Druck ohne Vorgaben
Also habe ich es wieder gewagt und mich an die Konsole gesetzt. Dieses Mal war mein Ziel: nicht 2, 3 Games zu spielen, sondern wirklich ein Spiel nach dem anderen. Auch nicht mehr dieser Druck wie: „Hey, schau öfter ins Menü, welche Erfolge kann man noch freischalten?“ oder „Oje, diesen Erfolg habe ich wieder verpasst – eigentlich müsste ich nochmal von vorn anfangen.“
NEIN, ich habe das Spiel wieder so gespielt, wie ich es früher gemacht habe: Bevor es Erfolge gab, bevor es Ablenkung durch zig andere Spiele gab. Einfach den Fokus nur auf das Spiel ohne Druck, ohne Zeitlimit. Und das hat mir massiv geholfen, das Zocken wieder in den Vordergrund zu rücken. Jetzt, ein Jahr später, kann ich sagen: Ja, ich kaufe weiterhin wie ein Konsum-Opfer ein
Aber ich spiele nach und nach, und ich höre auch auf, wenn mir ein Spiel nicht gefällt, nur damit ich es „gespielt habe“ oder um irgendwelche Erfolge zu schnappen.
Eigentlich so, wie ein Spiel auch entwickelt wurde: So zu spielen, wie man will und wie man es für sich selbst richtig hält. Erfolge, Trophys alles rutscht bei mir in den Hintergrund, Cool wenn ich was abstaube aber das ich ein Game jetzt 3x neu beginne, obwohl es keine Neuerung gibt im Spiel nur damit ich mir diesen Erfolg hole das ist bei mir aus dem Kopf!
Jetzt nach meinem „Outing“
Habt ihr auch schon so eine Erfahrung gemacht? Wenn ja, was war es bei euch, das euch wieder mehr Spaß am Spielen gebracht hat?
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