Psychologie, Philosophie und andere Geisteswissenschaften

  • Arcow ich stelle mir das ziemlich schwer vor mit ADHS zu studieren und dann auch noch das Studium erfolgreich zu beenden. Respekt!

    Hast du für die Konzentration Ritalin genommen? Oder ähnliches?

    Ich kannte mal einen Studenten der über längere Zeit Amphetamine genommen. Dadurch ist der leider später depressiv geworden als der damit aufgehört hat. Und ein anderer ehemaliger Kollege mit AHDS neigt zu Psychosen. Der darf auch kein Speed nehmen.

    Zunächst muss ich sagen, ich bin "lediglich" so ein mittelschwerer Fall und durch Umstände habe ich die Diagnose erst seit gut einem Jahr, als ich selbst dafür aufkommen konnte und abgeklärt habe, dass meine Verbeamtung deshalb nicht gefährdet ist.
    Deswegen hatte ich zwar seit früher Jugend die Vermutung, auch von Lehrern und Ärzten gehört, aber nie offiziell diagnostiziert bekommen. Entsprechend habe ich auch zu keinem Zeitpunkt Medikamente bekommen und auch heute nehme ich keine. Ritalin und Medikinet als Phenylethylamine waren für mich auf Grund der Suchtgefahr gleich raus, genau wie Amphetamine und Atomoxetin hab ich nicht vertragen.
    Deswegen führe ich seit einigen Monaten Tagebuch über die Probleme im Alltag, die aufgrund von ADHS bei mir auftreten und da scheint es primär um Antrieb, Konzentration/ Aufmerksamkeit, Impulsverhalten in Gesprächen und Einschränkungen des Arbeitsgedächtnisses zu gehen. Für die meisten anderen Symptome habe ich Ausweichstrategien entwickelt oder schmerzhaft gelernt und Verhaltensanpassungen vorgenommen, im Grunde seit früher Kindheit schon, sodass die jetzt automatisch laufen.

    Zum Studium: Hat sehr lange gedauert, Interesse, Druck in Form von Deadlines, oder enttäuschten Ex-Partnerinnen waren häufig der Antrieb und der Auslöser es zu Ende zu bringen war der Tod meiner Großmutter. Kann mir bis heute manchmal schwer verzeihen ihr nicht den Wunsch erfüllt haben zu können mich als Lehrer zu sehen. Aber der Abschluss war dann für mich auch ein Teil Verarbeitung des Ganzen und wurde auch Zeit nach 17 Semestern :D

    Edit: Mir fällt gerade auf hab vergessen. Das Tagebuch führe ich natürlich auf Grund einer Verhaltenstherapie, sodass daraus Dinge entwickelt werden können. Das läuft nicht ins Leere, sondern wollen wir dann nach Verhaltensweisen, Tools und vllt. auch Medikamenten schauen, die genau meine Probleme lösen oder lindern. Was ich als ganz tollen Ansatz empfinde.

    Einmal editiert, zuletzt von Arcow (31. Oktober 2025 um 16:44)

  • Wenn es ohne Medikamente geht ist das doch gut. :thumbup:

    Bei mir geht´s leider nicht (mehr).

    Aber ich habe eine andere Erkrankung. Wobei ich das mit Kopfkino und Konzentrationsproblemen auch kenne.;)

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • Macht es eigentlich Sinn zwischen Realität und Wirklichkeit zu differenzieren?

    Manche meinen schon. Andere sagen nein.

    Ich hatte mir auch schon öfter den Kopf deswegen zerbrochen.

    Und noch eine Frage:

    Wieviele Weltbilder gibt es?

    Es gibt doch individuelle Weltbilder jedes einzelnen Menschen und dann noch ein universelles?
    Das universelle ist der "Wissenspool" der Menschheit. Quasi Brockhaus oder Wikipedia.
    Wobei dieses auch von der jeweiligen Zeitepoche abhängig und dynamisch ist.
    Und sich ständig ändert.

    Weltbilder sind dann Annäherungen an die Realität/Wirklichkeit.

    Dieses Zitat von Isaac Asimov finde ich in dem Zusammenhang auch gut:

    Zitat

    "Ihre Annahmen und Vermutungen sind die Fenster für ihre Sicht auf die Welt. Putzen Sie sie ab und zu oder das Licht kommt nicht herein."

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

    Einmal editiert, zuletzt von RyzA (1. November 2025 um 21:00)

  • AzRaeL :

    Noch eine Frage zu Luhmanns Systemtheorie:

    Bei Wikipedia steht:

    Zitat

    Die Theorie ist von traditionellen Denkweisen und Ausgangspunkten komplett abgegrenzt. Luhmann lehnt ontologische und transzendentalphilosophische Voraussetzungen und auch den Subjektbegriff ab. Ausgenommen ist die Eingangsthese „Es gibt Systeme“ / „Es gibt selbstreferentielle Systeme“, die für Luhmann mit keinem erkenntnistheoretischen Zweifel verbunden ist. Luhmanns Theorie gilt zusätzlich unter anderem deshalb als besonders komplex, weil sie den Selbstbezug als Thema behandelt und gleichzeitig auf sich selbst Bezug nimmt.

    Quelle: Systemtheorie (Luhmann)


    Und:

    Zitat

    Luhmann schließt sich den zu seiner Zeit besonders diskutierten Grundannahmen der konstruktivistischen Denkweise an. Wirklichkeit wird darin als Resultat eines Konstruktionsprozesses angesehen, der auf die eigenen Bedingungen des Erkennens zurückgeführt wird und nicht auf die Bedingungen einer erkenntnisunabhängigen „Realität“. Erkenntnisprozesse werden angestoßen, aber sie stehen auch dann unter eigenen, z. B. körperlichen Bedingungen. Auch die Unterscheidung, ob dieser Anstoß von „innen“ oder „außen“ kommt, wird nachträglich gemacht und steht wie alles andere auch unter den eigenen Bedingungen. Eine vom Erkenntnisprozess unabhängige „Realität“, von der alle Erkenntnis ausgelöst wird und auf die alle Erkenntnis gerichtet sei, wird im Konstruktivismus nicht als Bestandteil von Erklärungen und Theorien verwendet. Stattdessen wird dem Begriff des Beobachters, der seine Wirklichkeiten konstruiert, eine besondere Bedeutung beigemessen.

    Luhmann bedient sich indes einer erkenntnistheoretischen Setzung, indem er sagt, „dass es Systeme gibt“.[20] Diese Setzung kann als ontologisch aufgefasst werden, also als Behauptung eines erkenntnisunabhängigen Fixpunkts, auf den Luhmann seine Theorie bezieht.[21] Die Annahme, dass für den Beobachter keine erkenntnisunabhängige Wirklichkeit vorhanden sei, fußt demnach bei Luhmann auf einer Aussage, mit der Erkenntnisunabhängiges behauptet wird: „Es gibt Systeme“.

    Letzteres ist doch ein Widerspruch! Gibt es Systeme auch ohne unser Erkenntnisvermögen oder nicht?

    Ich verstehe nicht ganz was er genau mit seiner Theorie erklärt? Ist das eine Art soziologisches Interaktionsmodell?

    Und wie wird das in der Psychologie angewendet? Bzw wo werden damit Ursachen für psychische Störungen erklärt? Du hattest geschrieben das Kommunikation dabei eine Schlüsselrolle spielt.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

    Einmal editiert, zuletzt von RyzA (2. November 2025 um 07:42)

  • Ich hatte mir auch mal Gedanken darüber gemacht, warum sexuelle Fixierungen (Fetische/Paraphilien) bei Männern häufiger vorkommen als bei Frauen.
    Da kann es seinen Zusammenhang geben mit dem räumlichen Vorstellungsvermögen und Sehen. Worin Männer etwas besser sind als Frauen.
    Z.B. früher bei der Jagd. Wo sie sich auf ihre Beute fixieren mussten. Das sich das in der Evolution genetisch so herausgebildet hat. Wobei es wohl früher auch Frauen bei der Jagd gab. Aber nicht so häufig.

    Dazu hatte ich auch mal eine befreundete Psychologin befragt und die meinte dass das möglich ist.

    Mir macht es Spaß selbstständig Gedanken über mich und meine Umwelt zu machen. Wenn sie dann noch richtig sind bestärkt mich das.

    Morgen früh gehe ich zu meinen Psychiater und frage ihn was er davon hält.

    Nur über das Thema "Selbstverwirklichung" wollte er mit mir bisher noch nicht sprechen.:Fresse:

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

    3 Mal editiert, zuletzt von RyzA (2. November 2025 um 08:20)

  • Auch wenn du AzRaeL fragst versuch ich mal aus der Erinnerung die Frage zu beantworten.
    Es braucht nach Luhmann keine Erkenntnis um Systeme zu bilden, da diese sich aus gesellschaftlichen Notwendigkeiten immer selbst schaffen. Diese Notwendigkeiten werden durch Kommunikation erkannt bzw. präsent. Kommunikation ist die Zentrale Handlung, die Systeme erzeugt. Dabei ist Kommunikation aber als reine Informationsübertragung gemeint und muss nicht sprachlich stattfinden. Systeme in der Luhmannschen Systemtheorie sind eben auch unser Körper, Tiere usw., der Mann war studierter Jurist, der hat im Grunde nach systemischen Regeln für Gesellschaft und Leben geguckt und (für sich) erkannt. Deswegen ist die Luhmannsche Sysstemtheorie eine große allumfassende Gesellschaftstheorie, er war neben Habermas glaube ich der letzte der sowas probiert hat. Wie du schon sagst, es ist eine soziologische Großtheorie und hat keine direkte Anknüpfung an die Psychologie.
    In der Psychologie kann man das nun so verwenden, dass die Psyche bei Luhmann eine Form der Umwelt für die sozialen Systeme ist. Entsprechend bietet es in der Behandlung Anknüpfungspunkte für systemische Therapien, bei denen eben untersucht wird, wie die einzelne Person in Gruppen eingebettet ist. Familie, Schule, Arbeit usw. Daraus kann man dann untersuchen, wie reagiert die Person auf externe Reize aus dem System und wie verändere ich dahingehend vielleicht auch meine Wahrnehmung.
    Ein direktes Erklärungsmodell für psychische Störungen ist die Luhmannsche Systemtheorie meines Wissens nach nicht, aber ich bin sicher irgendwelche psychologischen Theorien berufen sich darauf und haben genau das beschrieben. Man könnte vllt sagen, dass am Ende die eigene Wahrnehmung auch nur ein System ist, das sich durch Kommunikation in Form von Reiz ->Verarbeitung -> Gedanken bildet und das ist unsere Wirklichkeit. Also ein konstruktivistischer Ansatz. Aber an der Stelle hoffe ich etwas geholfen zu haben und bin lieber raus, weil das dann doch alles zu lange her ist und in meiner Praxis in der Schule nur begrenzt stattfindet :D

    Übrigens keine Garantien hier, das ist bald 10 Jahre her, dass ich das gelesen und mich mit befasst habe. Müsste das eigtl mal wieder aufrischen.

  • Ok danke!

    Ohne Erkenntnis (vermögen) wäre man gar nicht in der Lage Aussagen über irgendwelche Systeme und seine Umwelt zu machen.
    Die Informationen für Erkenntnis stammen aus Umwelt.
    Ohne Input kein Output.
    Wahrnehmung ist außerdem ein Teil des Individuums. Philosophisch und psychologisch.
    Welches biologisch gesehen ein geschlossenes System ist welches mit seiner Umwelt interagiert.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • In der Psychologie kann man das nun so verwenden, dass die Psyche bei Luhmann eine Form der Umwelt für die sozialen Systeme ist. Entsprechend bietet es in der Behandlung Anknüpfungspunkte für systemische Therapien, bei denen eben untersucht wird, wie die einzelne Person in Gruppen eingebettet ist. Familie, Schule, Arbeit usw. Daraus kann man dann untersuchen, wie reagiert die Person auf externe Reize aus dem System und wie verändere ich dahingehend vielleicht auch meine Wahrnehmung.
    Ein direktes Erklärungsmodell für psychische Störungen ist die Luhmannsche Systemtheorie meines Wissens nach nicht, aber ich bin sicher irgendwelche psychologischen Theorien berufen sich darauf und haben genau das beschrieben. Man könnte vllt sagen, dass am Ende die eigene Wahrnehmung auch nur ein System ist, das sich durch Kommunikation in Form von Reiz ->Verarbeitung -> Gedanken bildet und das ist unsere Wirklichkeit. Also ein konstruktivistischer Ansatz. Aber an der Stelle hoffe ich etwas geholfen zu haben und bin lieber raus, weil das dann doch alles zu lange her ist und in meiner Praxis in der Schule nur begrenzt stattfindet :D

    Nein, das passt alles und daher stellte auch der systemische Blick in der Therapie einen Paradigmenwechsel dar, da nun nicht nur die Person im eigentlichen Fokus steht, sondern vielmehr auch das Umfeld, wie er dieses wahrnimmt und darüber spricht.

    In meiner Ausbildung wurde uns auch immer wieder gesagt, dass wir hier keine Methoden als solches vermittelt bekommen sollen, sondern eine Haltung und Sichtweise im Umgang mit Klienten und ihren Problemen. War mal so frei ChatGPT das mal zusammenzufassen:


    💬 Einfluss auf die Psychotherapie

    Luhmanns Theorie hat weniger konkrete Methoden gebracht, aber das Denken über Therapie stark verändert:

    1. Therapie als Kommunikationssystem
      • Therapie wird als eigenständiges soziales System verstanden, das durch Kommunikation zwischen Therapeut und Klient entsteht.
      • Das Ziel ist nicht, den Klienten „direkt zu verändern“, sondern neue Kommunikations- und Beobachtungsmöglichkeiten zu eröffnen.
    2. Abkehr vom linearen Ursache-Wirkungs-Denken
      • Probleme werden nicht mehr kausal (z. B. „Ursache → Symptom“) gesehen, sondern zirkulär: Alles hängt zusammen und beeinflusst sich wechselseitig.
      • Das führte zu systemischen Therapieansätzen, in denen Muster und Beziehungen im Vordergrund stehen.
    3. Beobachtung zweiter Ordnung
      • Therapeut:innen beobachten nicht nur, was der Klient sagt, sondern wie er seine Welt konstruiert.
      • Damit wird der Fokus auf die Wahrnehmungs- und Kommunikationsmuster gelenkt, nicht auf „objektive Wahrheiten“.
    4. Selbstreferenz und Verantwortung
      • Der Klient ist ein autonomes System, das sich nur selbst verändern kann.
      • Therapeut:innen können nur Anregungen für neue Perspektiven anbieten, keine direkten „Lösungen“.
    5. Neutralität und Kontextbewusstsein
      • Systemische Therapeut:innen versuchen, nicht zu bewerten, sondern Kontexte sichtbar zu machen („In welchem Rahmen ergibt dieses Verhalten Sinn?“).

    RTX 5090

    RYZEN 7 9800X3D

    ASUS ROG STRIX B650E-F

  • So die Idealvorstellung, das Gros der Menschen hält das ganz eindeutig anders. ^^

    Warum? Für mich ist das normal und selbstverständlich.:Ugly:

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • Gerade "Nicht Lösungen anzubieten" war für viele Personen sehr schwer auszuhalten in der Ausbildung. Darauf wurde aber immer wieder aufmerksam gemacht. Als systemischer Berater/Therapeut bist du in der Rolle das vorgestellte System (des Klienten) mit respektvollem Abstand zu beobachten, zu erkunden und manchmal auch bewusst zu irritieren, sodass Veränderungsprozesse intrinsisch motiviert entstehen, denn auch das ist eine grundlegende Theorie: Systeme können nicht von außen nachhaltig verändert werden. Veränderungen entstehen immer nur von innen heraus und haben auch Systemgrenzen.

    RTX 5090

    RYZEN 7 9800X3D

    ASUS ROG STRIX B650E-F

  • Gerade "Nicht Lösungen anzubieten" war für viele Personen sehr schwer auszuhalten in der Ausbildung. Darauf wurde aber immer wieder aufmerksam gemacht. Als systemischer Berater/Therapeut bist du in der Rolle das vorgestellte System (des Klienten) mit respektvollem Abstand zu beobachten, zu erkunden und manchmal auch bewusst zu irritieren, sodass Veränderungsprozesse intrinsisch motiviert entstehen, denn auch das ist eine grundlegende Theorie: Systeme können nicht von außen nachhaltig verändert werden. Veränderungen entstehen immer nur von innen heraus und haben auch Systemgrenzen.

    Ja ok. Aber man kann in bestimmten Richtungen lenken und beeinflussen.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • Das wäre aber konträr zur systemischen Haltung, da es implizieren würde, dass der Therapeut besser weiß, was gut für das System ist.

    Sollte er das nicht. Wenn das Systeme aus seinem Fachgebiet sind?

    Alles andere ist noch sehr abstrakt und nichts konkretes.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • Sollte er das nicht. Wenn das Systeme aus seinem Fachgebiet sind?

    Alles andere ist noch sehr abstrakt und nichts konkretes.

    Sicherlich aus anderer Perspektive als AzRaeL , würde ich es als anmaßend empfinden in einer Beratungssituation. Vielmehr möchte ich dabei helfen, Fehlverhalten, eigene Perspektiven oder Ähnliches zu erkennen, reflektieren und anzupassen, wie es einem selbst auch möglich ist. Man zeigt Optionen, macht Vorschläge, aber ich würde nie sagen, das ist jetzt der richtige Weg. Wie schon erwähnt, das muss intrinsisch passieren, sonst ist das nicht nachhaltig.
    Natürlich ausgenommen es gibt da ganz klare Anweisungen, was in der Schule zumindest, dann doch schonmal vorkommt :D

  • Sicherlich aus anderer Perspektive als AzRaeL , würde ich es als anmaßend empfinden in einer Beratungssituation. Vielmehr möchte ich dabei helfen, Fehlverhalten, eigene Perspektiven oder Ähnliches zu erkennen, reflektieren und anzupassen, wie es einem selbst auch möglich ist. Man zeigt Optionen, macht Vorschläge, aber ich würde nie sagen, das ist jetzt der richtige Weg. Wie schon erwähnt, das muss intrinsisch passieren, sonst ist das nicht nachhaltig.
    Natürlich ausgenommen es gibt da ganz klare Anweisungen, was in der Schule zumindest, dann doch schonmal vorkommt :D

    Wenn ich z.B, zu einen Verhaltenstherapeuten gehe, erwarte ich, dass der Ursachen/Probleme erkennt und mir Lösungsvorschläge macht.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."

  • Sollte er das nicht. Wenn das Systeme aus seinem Fachgebiet sind?

    Alles andere ist noch sehr abstrakt und nichts konkretes.

    Hier ist wohl ein Missverständnis. Jeder Mensch und alles was ihn ausmacht, also biologisch, psychologisch, Biographie, Lebensumstand usw, ist ein System für sich. Dieses System hat eine eigene Funktionslogik, die kann kein Außenstehender besser begreifen und schon gar nicht nachhaltig ändern, als die Person selbst. Als Berater ist es meine Aufgabe den Klienten dabei zu begleiten, sich selber besser zu verstehen, indem ich ihm Fragen stelle. Aber wissen über sein System tue ich eigentlich gar nichts, da selbst seine Kommunikation nur aus seiner Wahrnehmung 1. Ordnung geschieht. Ich befinde mich allerdings in der 2. Ordnung als Beobachter, beziehungsweise nehme ich auch Bezug auf die 1. Ordnung, indem ich das Leid anerkenne. Jedoch behalte ich die 2. Ordnung immer im Sinn.

    RTX 5090

    RYZEN 7 9800X3D

    ASUS ROG STRIX B650E-F

  • Hier ist wohl ein Missverständnis. Jeder Mensch und alles was ihn ausmacht, also biologisch, psychologisch, Biographie, Lebensumstand usw, ist ein System für sich. Dieses System hat eine eigene Funktionslogik, die kann kein Außenstehender besser begreifen und schon gar nicht nachhaltig ändern, als die Person selbst. Als Berater ist es meine Aufgabe den Klienten dabei zu begleiten, sich selber besser zu verstehen, indem ich ihm Fragen stelle. Aber wissen über sein System tue ich eigentlich gar nichts, da selbst seine Kommunikation nur aus seiner Wahrnehmung 1. Ordnung geschieht. Ich befinde mich allerdings in der 2. Ordnung als Beobachter, beziehungsweise nehme ich auch Bezug auf die 1. Ordnung, indem ich das Leid anerkenne. Jedoch behalte ich die 2. Ordnung immer im Sinn.

    Klar kann man in keinen Kopf reinschauen und es ist auch subjektiv. Aber ich bin der Auffassung, das ein Berater und Beobachter, die hilfesuchende Person beeinflussen und lenken kann. In eine bestimmte Richtung. Genauso wie Motivationstrainer usw.

    AMD Ryzen 7600X@65W | ASUS TUF Gaming B650 | 32 GB G.Skill FlareX5 @5200 MT/S | Sapphire Pulse RX 7700 XT | 2 TB Kingston KC3000 SSD | Be Quiet PP12 850W | Fractal Design Pop Air

    RyzA´s kleine Computer-History: hier

    Smartphone: Samsung Galaxy A55 | Konsole: PS4 Slim (Sohnemann) | Audio: Sennheiser HD 400S

    "Die Welt ist bunt, mannigfaltig und hat sehr viele Nuancen. Was sie auch komplex macht. Um sie besser begreifen zu können neigt der Mensch zum reduzieren."


  • Natürlich ausgenommen es gibt da ganz klare Anweisungen, was in der Schule zumindest, dann doch schonmal vorkommt :D

    haha sehr guter Punkt! Die Schule ist ja nochmal ein eigenes System für sich, was leider für manche auch ein sehr krankmachendes System ist, wo ich in Bredouille mit Lehrkräften teilweise komme, da Lehrkräfte in der Regel ein funktionieren erwarten, was bei belasteten Schülern nicht immer so klappt. Als systemischer Schulsozialarbeiter sehe ich die verschiedenen Aspekte und Bedürfnisse, die in ihrer jeweiligen Logik auch total Sinn ergeben, aber im Moment sehr konträr zueinanderstehen und sich sogar abstoßen^^

    RTX 5090

    RYZEN 7 9800X3D

    ASUS ROG STRIX B650E-F

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!