Erfahrung - Chipsatz zusätzlich kühlen
Guten Morgen.
Ich betreibe das folgende Mainboard:
ASUS ROG STRIX B650E-F GAMING WIFI
Insgesamt ein wirklich tolles Stück Hardware, welches auch bei verschiedenen Tests mit guten Werten abgeschnitten hat. So gut, dass ich es auch den einen oder anderen Freund empfohlen hatte.
Was mir dabei aber immer aufgefallen ist, der Chipsatz wurde je nach verbauter Hardware teils deutlich wärmer. Was bedeutet das in Zahlen?
Problem:
Ich hatte bis vor kurzen noch eine RTX4090 Founders Edition im Verbund mit einem 9800X3D. Dabei wurde der Chipsatz in Games nach mehreren Stunden max. 74 Grad Celsius warm. Ein guter Freund von mir, welcher eine RTX4070 Super samt 7800X3D verwendet, kommt unter gleichen Bedingungen (haben sogar das selbe Case) auf lediglich 67 Grad Celsius.
Ursache? Wahrscheinlich die Dicke der GPU, welche je nach Aufbau den Chipsatzkühler komplett überdeckt.
Durch das Upgrade auf eine RTX5090 haben sich die Umstände allerdings massiv geändert. So wurde der Chipsatzkühler mit der RTX5090 Founders Edition max. 70 Grad Celsius warm. Mit meiner jetzigen RTX5090 von ZOTAC allerdings bis zu 80 Grad Celsius !!! ![]()
Leicht schockiert war der Übertäter auch schnell ausfindig zu machen, der ZOTAC Kühler überdeckt nicht nur den Chipsatzkühler komplett, nein dieser bläst auch durch den Kühler die warme Luft der Karte zum Teil direkt auf den Chipsatz. Nicht unüblich bei modernen Karten, welche mehrere Lüfter verbaut haben.
Lösung:
Nach etwas Recherche ist mir aufgefallen, dass ich nicht alleine bin mit dem Problem, welches auch nicht ASUS alleine betrifft.
Da kein weiterer Platz vorhanden ist die Kühlfläche vom Chipsatz zu erhöhen habe ich mich dazu entschieden, das verbaute Wärmeleitpad gegen ein anderes vom Bauer zu tauschen. Der Wechsel verlief schnell und ohne Probleme. Das neue Wärmeleitpad war etwas dünner, hatte jedoch kompletten Kontakt mit dem Kühler und dem Chipsatz. Bereits beim ersten Kurztest ist mir aufgefallen, der Chipsatz ist deutlich kühler und steigt viel langsamer als zuvor. Nach mehreren Stunden des Testens war ich aber dann doch überwältigt vom Ergebnis. So kommt der Chipsatz unter gleichen Bedingungen wie vor dem Umbau auf max. 71 Grad Celsius !!!! ![]()
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Im Schnitt pegelte sich die Temperatur eher bei 68-69 Grad Celsius ein, sodass man sagen kann, dass der Wechsel ~10 Grad Celsius gebracht hat ![]()
Natürlich bin ich sehr froh über diese Verbesserungen, frage mich aber schon warum ASUS solch ein minderwertiges Wärmeleitpad verwendet? Sicher kein Einzelfall und sicher nicht nur von ASUS. Daher kann ich jeden empfehlen mal zu kontrollieren wie warm eurer Mainboard wird und das die Lösung relativ einfach sein könnte. In meinem Fall musste ich lediglich das Mainboard ausbauen und zwei Schrauben auf der Rückseite vom Board lösen um den Wechsel durchführen zu können.
Fazit:
Kann ich diesen Umbau also empfehlen?
Im großen und ganzen JA. Die Vorteile liegen auf der Hand. Man erhält für wenig Aufwand und überschaubaren Kosten eine teils deutliche Reduzierung der Temperaturen. Je nach Modell sollte man aber bedenken, dass der Austausch von Wärmeleitpads zum Garantie Verlust führen kann. Müssen für den Wechsel Siegel gebrochen werden, würde ich davon abraten. Davon ab profitiert nicht nur der Chipsatz davon, sondern auch die Komponenten herum wie auch die GPU oder die M.2 SSD, welche ca. 1-2 Grad Celsius kühler bleiben.
Als Alternative zum Wechsel, sollten damit die Temperaturen nicht ausreichend gesenkt werden, sind alternative Chipsatzkühler. Diese blockieren aber ggf. andere Hardware (Grafikkarte) und besitzen je nach Aufbau auch einen Lüfter.
Als klare Empfehlung kann ich die Wärmeleitpads von Thermal Grizzly nennen. Diese bieten je nach Einsatzgebiet eine tolle Wärmeleitfähigkeit.
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Positiv
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bessere Kühlung
Negativ
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ggf. Garantieverlust