Fractal Era 2 ITX Gehäuse

Spoiler: Ich habe kein Labor, keine Messgeräte – nur mein Gefühl, meine Nerven und ganz wenig Geschick

Verpackung & erster Eindruck

Das Gehäuse kommt schlicht in brauner Pappe – nichts Glamouröses. Kaum befreit man es aus der Umverpackung, steht dieses kleine Kästchen da und man denkt sich: „Passt da wirklich alles rein?“ Na gut, erste Prüfung: Deckel abziehen – mit leichtem Gewaltakt… Nichts passiert. Dann doch die Anleitung gecheckt – ah, lesen hilft! Das Gehäuse gibt es in 3 Farben Weiß, Charcoal und Blau! In diesem Test wird das Gehäuse in der Farbe Charcoal verwendet!

Verbaute Hardware:

CPU: AMD 7800X3D
GPU: AMD RX 9070XT
MB: GIGABYTE B650I AX
Ram: 32GB DDR5 6000
HD: NVME 2GB

Verarbeitung & Materialien

• Außenhülle: Solides Aluminium (nicht dieses billig-dünne Zeug). Keine Schrammen oder Dellen – robuste Qualität.
• Innenleben: Robuster Stahl, komplett in Schwarz – wertig und clean.
• Obere Abdeckung: Echter Walnussholz-Deckel, magnetisch und bombenfest – auch beim Schütteln bleibt alles stabil. Die Maserung hatte bei mir einen leichten Schönheitsmakel, aber es handelt sich um ein Naturprodukt, daher ist dies nicht 100% Planbar.

. .

Spezifikationen (Herstellerangaben)

Der Aufbau (jetzt wird’s ernst)

Nachdem ich in der Anleitung erfahren habe, dass man den Staubschutzfilter unten herausziehen und das Holzelement oben abnehmen muss, konnte ich den Deckel nach oben schieben und endlich einen Blick ins Innere werfen. Da im Inneren so viel Platz wie möglich für die Komponenten freigehalten wird, erwarten euch hier keine besonderen Highlights. Verbaut sind die typischen Frontpanel-Anschlüsse, die beiden 4-Pin-Anschlüsse der vorinstallierten Bodenlüfter, ein Verlängerungskabel für den Stromanschluss sowie das bereits sauber verlegte PCI-E 4.0 Riser-Kabel.

Das Gehäuse ist in zwei Kammern unterteilt: eine für den Grafikkartenbereich und eine für Mainboard, Netzteil und Kühler. Die Trennwand dazwischen lässt sich in drei Stufen (1–2–3) verstellen, um Platz zu schaffen.

Einstell-Tabelle

Hier musste ich schmerzlich feststellen, dass meine Arctic Freezer III AIO zusammen mit meiner Grafikkarte nicht passte. Die Karte hat eine Dicke von 58 mm, wodurch nur Stufe 3 möglich war – und damit blieb mir für die CPU-Kühlerhöhe nur noch maximal 55 mm. Die Suche nach einer passenden AIO war dadurch die erste große Herausforderung. Am Ende blieb fast nur die Asus TUF 240 übrig, da sie mit 50 mm gerade so ins Limit passte.

Mit den passenden Komponenten zu Hause lief der Einbau im Grunde wie bei einem größeren Gehäuse: Mainboard mit vier Schrauben fixiert, PCI-E Riser ins Board gesteckt und auf der Rückseite die Grafikkarte eingesetzt und verschraubt. Ein Hinweis: Das Mainboard wird über Kopf eingebaut, damit das Riser-Kabel direkt in den PCI-E Slot passt. Die Lüfterkabel haben eine angenehme Länge, sodass man sie problemlos an allen relevanten Anschlüssen des Boards befestigen kann. Auch die Frontpanel-Anschlüsse (USB, LED und Power-Switch) sind großzügig bemessen, sodass man nicht auf Spannung arbeiten muss.

Am fummeligsten war der Einbau des Netzteils. Ich habe mich für ein Corsair SF750 SFX Modular entschieden. Und genau hier ist „modular“ Pflicht: Wählt man die kleinste CPU-Kammer-Stufe, ist wirklich kaum Platz für Kabelmanagement vorhanden. Mehrfach dachte ich, dass ich das Gehäuse so nicht mehr schließen könnte – aber am Ende hat es doch gepasst.

.

Temperatur & Lautstärke (subjektiv gemessen)

• Idle: Lüfter quasi nicht hörbar, Idle-CPU: 40–45 °C
• Gaming: CPU liegt bei 63–67 °C, kurz Spitzen bei ~75 °C – im Durchschnitt ca. 65 °C. Leise Rauschen, kein nerviges Brummen oder Flugzeugstart-Klänge.
• GPU: Eigene Kammer, Frischluft von unten, AIO oben saugt ab. Meine 9070XT bleibt unter 68 °C, kein nerviges Lüftergeheul – saubere Leistung.

Fazit:

Das Era 2 ist ein wirklich schönes Gehäuse – edel verarbeitet, durchdacht und trotz seines ITX-Formats erstaunlich flexibel. Die Materialien wirken hochwertig, das Design ist top, und im Vergleich zum Vorgänger (Era 1) überzeugt es mit deutlich besseren Temperaturen. Empfehlen kann ich es jedem, der ein kompaktes, aber dennoch variables ITX-Gehäuse sucht – auch dann, wenn eine längere Grafikkarte verbaut werden soll. Der Preis von ca. 189€ ist für die Qualität in Ordnung und für das auch durchdachte Design! Kleiner geht es fast nicht mehr

Ein Kritikpunkt bleibt jedoch: Von Fractal hätte ich mir detailliertere Informationen zur kompatiblen Hardware gewünscht. Das hätte so manche Überraschung beim Einbau erspart. Vor dem Kauf solltet ihr daher unbedingt auf die Dicke der Grafikkarte und die Höhe des CPU-Kühlers achten. Auch bei NVMe-SSDs mit besonders wuchtigem Kühlkörper gilt: Über 50 mm sollte dieser nicht hinausgehen.

Hier zum Kaufen: Fractal Era 2 ITX

.